Inipi. Auf Deutsch: "Wo sie schwitzen". Indianische Schwitzhütte
Termine für 2024
25.-26.05.: Frühlingshütte
22.-23.06.: Sonnenwendenhütte
07.-08.09.: Herbsthütte
Die Lakhóta-Schwitzhütte
"From Wakan Tanka, the Great Spirit, there came a great unifying life force that flowed in and through all things - the flowers of the plains, blowing winds, rocks, trees, birds, animals - and was the same force that had been breathed into the first man. Thus all things were kindred, and were brought together by the same Great Mystery."
Chief Luther Standing Bear - Lakota
Vorbemerkung
Die Inipi ist eine indigene Zeremonie; amerikanische Indianer und Weiße streiten sich darüber, ob sie für Weiße abgehalten werden soll
oder gar von Weißen durchgeführt werden darf.
Die meisten der traditionellen Vertreter des
Volkes der Lakóta lehnen beides strikt ab.
Aus ihrem leidvollen geschichtlichen Kontext heraus
ist diese Haltung nachvollziehbar
und hat auch nichts mit Rassismus zu tun.
Dagegen steht die Vision von Archie Fire Lame Deer, Wicásha Wakhan (Geheimnismann, „Medizinmann“) von der Lakhóta Nation. Sie geht dahin, dass vor allem Europäer für diese Zeremonie erreichbar sind und ihnen damit eine Chance gegeben wird, auch mit dem Herzen zu verstehen, was die Industrienationen Mutter Erde antun.
Die Zeremonie, darauf angelegt, Harmonie im Menschen
und in seiner Beziehung zur Welt zu befördern, kann
eine Umkehr durch Einsicht anstoßen.
In diesem Sinne bat er auch Europäer, diese Zeremonie zu leiten, nachdem sie intensiv mit ihr vertraut gemacht wurden.
Ich verstehe mich als einen dieser Europäer und versuche,
seiner Vision gerecht zu werden.
Kritik entsteht häufig auch an dem Punkt, einen finanziellen Beitrag für die Zeremonie zu erheben. Entstanden in einer geldlosen, auf Tauschhandel basierenden Gesellschaft, galt sie als frei:
die Segnungen dieses Rituals, die ihm innewohnenden Heilungskräfte
sind nicht verkäuflich.
Wir jedoch leben in einer Gesellschaft, in der der Tauschhandel durch Geld ersetzt wurde. Darüber mag man denken, wie man will.
Es bleibt eine Tatsache.
Dieser Konflikt ist besonders schmerzhaft, wenn es um indianische Zeremonien geht. Ich brauchte lange, um hier zu einer
wahrhaftigen Haltung zu gelangen.
Ich mache es so: da die Ausübung des Schamanismus für mich zu einem Vollzeitberuf geworden ist, bin ich auch hier auf diesen geldlichen Ausgleich angewiesen.
Ich will ihn dabei allerdings so gering wie möglich halten.
Zudem möchte ich dem indianischen Gedanken entsprechen,
dass eine Zeremonie nicht zu verkaufen ist,
indem ich niemals Menschen abweisen werde,
weil sie für die Teilnahme an der Zeremonie das Geld
nicht aufbringen können.
Ich sehe das als einen Solidarpakt an.
Ich bitte vielmehr die Menschen, die an der Inipi teilnehmen,
mir mein Leben für diese und andere schamanische Arbeiten finanzieren zu helfen, und anderen, die sich die Teilnahme nicht leisten können, diese zu ermöglichen.
Insofern versteht sich der Beitrag als Spende.
Sie fließt in den Kauf von Steinen, Brennholz (große Mengen), in die Pacht der Wiese und die Seminarraummiete.
Meine Zeit erlaubt es mir leider nicht, Steine und Holz zu sammeln.
Mitakuye ob waniktelo, mit meinen Verwandten will ich leben.
Mehr über die Inipi
Mehr zur Hütte
Es zeigt sich immer wieder das Geheimnis: du musst nicht Lakhólya (die Sprache der Lakhóta) verstehen, nicht mit den Liedern der Zeremonie vertraut sein, und doch heilen sie deine Seele...
Und dieses Geheimnis: du magst Sauna hassen, in der Schwitzhütte an deine Grenzen kommen und bereuen, dass du teilnimmst, und doch bist du danach wie neu geboren...
Und auch dieses Geheimnis: du denkst vielleicht, dass Steine nicht zu dir sprechen (höchstens zu anderen), und du findest dich unversehens im vertrauten Gespräch mit ihnen wieder...
Und jenes Geheimnis: du verschließt jahrelang Dinge in dir und begräbst sie, und dann hörst du dich, wie du sprechend und singend den anderen dein Herz zeigst und dich öffnest...
Und auch das: du denkst, du bist allein, und auf einmal siehst du alle anderen in dir, und du weißt, sie haben dich gesehen und gehört und finden dich in ihnen...
Und dies: du hast Angst und denkst: das schaffe ich nicht, und danach weißt du nicht, wo sie hin ist, diese Angst...
Die Schwitzhütte: eins der kraftvollsten Reinigungs- und Heilungsrituale für Körper, Geist und Seele. Intensiver Kontakt mit den vier Elementen und sich selbst, ein Ritual für die Selbstermächtigung und die Erkenntnis: du bist nicht allein. Zweitagesseminar mit Übernachtung im Tipi oder dem großen Seminarraum.
Beitrag: auf Spendenbasis, üblicherweise um 80 €.
Hier ein paar organisatorische Informationen:
- Treffen ist um 14 Uhr auf dem Platz. Wir beginnen mit einer Vorstellungsrunde, bei der ihr Gelegenheit habt, euer Anliegen zu benennen. Zudem besprechen wir die anfallenden Vorbereitungen
- die Feuerleute bitte ich, bereits um 12 Uhr auf dem Platz zu sein
- bringt Euch einen Klappstuhl mit und passende Kleidung für den Aufenthalt in der Hütte: Shorts und T-Shirt oder ein leichtes Sommerkleid, sorgt auch für euer Trinkwasser. Ein Handtuch zum drauf Sitzen und eins zum Schweiß abwischen ist sinnvoll. Wer kann, so viele Decken wie ihr mitschleppen könnt, damit wir die Hütte gut abdecken können. Den Decken geschieht nichts, sie werden gegen Funkenflug geschützt. Sie duften im Anschluss nach Salbei und sind aufgeladen mit Heilungskraft
- nach dem Hütte Eindecken und dem Abschluss der weiteren Vorbereitungen gibt es Zeit für einen kleinen Imbiss
- die Zeremonie wird mit einer kleinen Pfeifenzeremonie eröffnet
- Für die Feuerleute bringt doch bitte zwei kleine Gaben mit
- wer möchte, kann ein Zelt aufschlagen
- wie immer könnt Ihr Gegenstände auf den Altar neben der Hütte legen und sie sich mit der Kraft der Zeremonie aufladen lassen
- um ca 18 Uhr wird das Feuer angemacht, in die Hütte geht es i.d.R. gegen 19.30 Uhr
- die Zeremonie selbst dauert etwa drei Stunden.
Weitere organisatorische Details
Information und telefonische Anmeldung bei Andreas Wesemann, 0421 62 73 46 oder 0151 67 84 97 74.
Als Beitrag wird eine Spende erwartet (üblicherweise 80 €). Wer wenig Geld hat, zahlt, was er kann. Jedoch gilt: ohne Vertrauen geht nichts…
Feuerleute und Kinder unter 14 zahlen grundsätzlich nichts.
Es kann im Hogan, in mitgebrachten Zelten oder im wetterfesten Pavillon auf dem Platz übernachtet werden.
Die Anmeldung zu den Terminen soll spätestens eine Woche vorher erfolgen. Wenn nicht innerhalb einer Woche vor dem Termin abgesagt wird, erwarten wir, dass ein Spendenbeitrag bezahlt wird, wenn keine Ersatzperson gestellt werden kann.
Treffen ist Samstag um 14.00 Uhr im Hogan, bei schönem Wetter im Pavillon auf dem Schwitzhüttenplatz. Dort besprechen wir die anfallenden Vorbereitungen. Die Zeremonie selbst dauert etwa drei Stunden und endet in den Nachtstunden mit einem gemeinsamen Essen, zu dem alle etwas beitragen.
Am nächsten Morgen gibt es nach dem Frühstück noch eine Feed-Back-Runde und ein Give away für die Feuerleute, dann räumen wir gemeinsam den Platz auf. Eine kleine Zeremonie beendet gegen 14.00 Uhr die Veranstaltung.
Ort: Hof Overndiek, Camp Heine, 27628 Wulsbüttel, OT Heine,
Heiner Straße 1.
Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich.
"In that days there will be those among the Lakota who will carry knowledge and understanding of unity among all living things, and the young white ones will come to those of my people and ask for this wisdom. I salute the light within your eyes where the whole universe dwells. For when you are at that center within you and I am that place within me, we shall be as one."
Tashunka Witko - Crazy Horse - Lakota